„Leg dir halt eine Wärmflasche auf den Bauch!“
Echt jetzt?
Diesen Rat hören Frauen* oft, wenn sie über Bauchschmerzen, vor allem Menstruationsschmerzen klagen. Auch Sonja wurden oft Wärmflaschen empfohlen – die haben aber nicht wirklich geholfen: Sonja ist an Endometriose erkrankt.
Endometriose ist eine chronische Krankheit. Weit verbreitet und mit starken Schmerzen verbunden. An Endometriose erkranken Menschen, die mit einem Uterus geboren worden sind; die Ursache für die Krankheit ist bislang unklar. Wer an Endometriose erkrankt, leidet unter Entzündungen z.B. an den Eierstöcken, im Darm, Bauchfell – selten auch in Unterleib-fernen Körperzonen. Die Therapie ist oft langwierig; die Krankheit gilt als unheilbar. Operationen, Hormontherapie, Schmerztherapie, aber auch Alternativmedizin gehören zur Behandlung. Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. schreibt von einer „systemischen Erkrankung“, die interdisziplinär behandelt werden sollte.
In den letzten Jahren sind immer mehr Erkrankte an die Öffentlichkeit getreten, darunter Lena Dunham, Daisy Ridley oder Whoopi Goldberg. Die Berliner Ärztin Dr Sylvia Mechsner sagt in einem Interview mit Zeit Online:
“Endometriose hat als gutartige Erkrankung, die die Lebensqualität zwar stark beeinträchtigt, aber das Leben nicht bedroht, keine große Lobby.”
Sonjas Leben hat sich durch die Endometriose sehr verändert, aber seitdem sie weiß, warum sie so oft starke Schmerzen hat, geht es ihr besser. In der aktuellen Folge des Podcasts „Stadt, Land, Krise“ spricht sie über Schmerz, Therapie und Hoffnung.
Links und Hintergründe zu dieser Episode:
- Endometriose Vereinigung Deutschland e.V.
- Lena Dunhams Aktivismus in Sachen Endometriose im Guardian
- Whoopi Goldbergs bringt Endometriose in die Öffentlichkeit (Huffington Post)
- Sylvia Mechsner, Berliner Ärztin, über Endometriose in der Zeit
- Frauenseiten Bremen über ein Leben mit Endometriose
Metadaten:
- Produktion: Laura Freisberg und Barbara Streidl
- Illustration (Linolschnitt): Laura Freisberg
- Musik: Lenz Schuster
Spenden:
Geht natürlich – alle Möglichkeiten findet ihr unter “Spenden” hier auf der Frauenstudien-Seite. Vielen Dank!