Gewalt gegen Frauen passiert, täglich, hier in Deutschland – und es ist keine Frage von Herkunft oder sozialer Klasse.
Die Regisseurin Christiane Mudra untersucht in „Holy Bitch Project“, welche Formen diese Gewalt hat. Von häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch über Stalking, Prostitution, Online-Hetze bis zu Morden von sogenannten Incels.
Ich war sehr erstaunt bei der Recherche, als mir eine Frau in einer Beratungsstelle gesagt hat, dass die allermeisten Gewaltbeziehungen unglaublich romantisch beginnen und so ein Märchen-Prinz-Narrativ bedienen. Es ist nicht so, wie viele glauben, dass ein Mann und eine Frau sich kennenlernen und ab Tag zwei wird geschlagen. Christiane Mudra
Christiane Mudra erzählt von ihrem „Holy Bitch Project“, das als Theaterstück begann und zu einem Film weiterentwickelt wurde. Die Regisseurin orientiert sich bei ihrer Inszenierung an dem Klassiker „Matrix“: Die Zuschauenden schlucken die rote Pille und schauen hinter den Schleier der Scheinwirklichkeit. Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-) Partner ermordet, doch statt von „Femizid“ wird meist noch von einer „Beziehungstat“ gesprochen. Nach einer Vergewaltigung kommt es nur bei einem von hundert Fällen tatsächlich zu einer Verurteilung des Täters. Gleichzeitig gibt es eine große Angst vor falschen Beschuldigungen. Der Antifeminismus ist der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Incels und Rechtsextremen, statt von Einzeltätern zu sprechen, gilt es die Verbindungen deutlich zu machen. Für den Film, aber auch für diesen Podcast, sprechen Laura Freisberg und Barbara Streidl eine Trigger-Warnung aus, Gewalt wird deutlich benannt und kann zu (Re-)Traumatisierung führen.
Den Film „Holy Bitch Project“ gibt es anlässlich des Weltfrauentags am 8. und am 10. März in München zu sehen, mit anschließender Diskussion mit der Regisseurin.
–> Am 8.März 2023 im Kino „Neues Maxim“ Und am 10.März im Kunstforum Arabellapark
Links und Hintergründe zu dieser Folge:
- Homepage von Christiane Mudra und dem investigativetheater
- Trailer zu „Holy Bitch Project“ auf youtube
- Rezension von Egbert Tholl in der SZ
- Kampagne „Gleichberechtigung schützt vor Gewalt“ der Münchner Gleichstellungsstelle mit 6 Podcast-Episoden von Barbara Streidl
Metadaten:
- Produktion: Laura Freisberg und Barbara Streidl
- Illustration (Linolschnitt): Laura Freisberg
- Musik: Lenz Schuster
Spenden:
Geht natürlich – alle Möglichkeiten findet ihr unter “Spenden” hier auf der Frauenstudien-Seite. Vielen Dank!