Wer sind denn die eigentlichen Abgehängten in diesem Land?
Für die Autorin Alexandra Zykunov ist die Antwort klar: Familien mit kleinen Kindern, vor allem Alleinerziehende und ganz besonders jene, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Mal eben das Frauenwahlrecht anzweifeln?
Aus feministischer Sicht war der November ganz schön bitter: ein verurteilter Straftäter, Rassist und Sexist wird der neue Präsident der USA – kurz darauf zerbricht die Regierungskoalition in Deutschland und damit auch die Hoffnungen auf dringend anstehende Reformen- zum Beispiel in Bezug auf §218, der Schwangerschaftsabbrüche regelt oder die sogenannte “Stiefkindadoption” die Regenbogenfamilien vor große Hürden stellt. Oder auch das “Gewalthilfegesetz”, das einen Rechtsanspruch auf Schutz für Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt sichern soll.
Auf einmal steckt das Land im Wahlkampf und dass die Debatten und der Tonfall auch heftig werden könnten, zeigen einige Entgleisungen, die es bisher schon gab. Wie der Hinweis eines CDU-Politikers, das Frauenwahlrecht zu überdenken, falls mehrheitlich Frauen den Kanzlerkandidaten der Grünen, Robert Habeck, wählen sollten.
Bleibt wütend! rät Alexandra Zykunov
Aber es gab auch Wortmeldungen, die wir ziemlich gut fanden – wie den Vorschlag der Autorin Alexandra Zykunov, den Begriff der “Abgehängten” neu zu definieren: sie sieht nämlich vor allem Alleinerziehende, Eltern von kleinen Kindern, Menschen in Care-Arbeit und Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, als die tatsächlich Abgehängten in diesem Land – für die es keine starke Lobby gibt und die auch nicht so einfach streiken können.
Wie lässt sich daran etwas ändern? Und warum ist es für Frauen* gar nicht so einfach, in der Politik Themen zu setzen? Auf diese Fragen antwortet Alexandra Zykunov in unserem Podcast, während Barbara Streidl und Laura Freisberg versuchen, Aktivismus und Überforderung zusammenzubringen.
Weitere Informationen
- Homepage von Alexandra Zykunov
- In der Podcastfolge vom Mai 2024 sprechen wir mit Bettina Wagner auch über das Thema „Stiefkindadoption“
- Zum Thema Gewalt gegen Frauen haben wir eine Folge mit der Regisseurin Christiane Mudra zu ihrem Theaterstück „The Holy Bitch Project“
- und eine mit der Journalistin Tatjana Thamerus zu dem Podcast „Der Mörder und meine Cousine“.
Mitmachen bei Frauenstudien München e.V.
Du kannst auch selbst Mitfrau werden und dich aktiv bei unserer Ideenfindung und Programmplanung einbringen. Mitfrau werden ist für dich kostenlos!
Metadaten:
- Produktion: Laura Freisberg und Barbara Streidl
- Illustration (Linolschnitt): Laura Freisberg
- Musik: Lenz Schuster
Spenden:
Geht natürlich – alle Möglichkeiten findet ihr unter “Spenden” hier auf der Frauenstudien-Seite. Vielen Dank!