Im ersten Online-Leseclub am 5. November 2020 um 19 Uhr wollen wir über das Buch „Farbe bekennen” sprechen, über die Wirkung in den 80er Jahren und heute, aber auch über die Frage, was ein antirassistischer Feminismus heute leisten muss. “Farbe bekennen” ist ein Klassiker des Schwarzen Feminismus, der vom Orlanda Verlag alle paar Jahre neu aufgelegt wird und dann schnell wieder vergriffen ist.
Die Herausgeberinnen May Ayim und Katharina Oguntoye lernen sich 1984 in West-Berlin kennen – in einem Seminar der amerikanischen Feministin Audre Lorde. Die hat sich bereits international einen Namen gemacht: als Poetin, Autorin von Essays, Kämpferin für die Rechte von LGBTQ. In Berlin ist sie als Gastdozentin und fordert ihre schwarzen Studentinnen auf, sich über ihre eigenen Lebensgeschichten auszutauschen und zum Leben von schwarzen Menschen in Deutschland zu forschen.
Um was es geht
“Farbe bekennen – Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte” ist ein Buch, das zwischen Formen wechselt: zwei Schwestern erzählen zum Beispiel im Dialog, wie sie als Töchter eines schwarzen Kaufmanns und seiner weißen Frau in Danzig die Nazi-Zeit überlebt haben. Dann gibt es viele autobiografische Kurzporträts von Frauen, die sich als Deutsche wahrnehmen – und doch immer zur “Anderen”, zur “Fremden” gemacht werden, weil Weiß-sein die Norm ist. Das Buch enthält auch Diskussionen über Fremd- und Selbstbezeichnungen wie “Mischling” oder “Mulattin”. Und immer wieder Gedichte – auch von May Ayim selbst.
Den wissenschaftlichen Teil bilden Kapitel aus May Ayims Diplom-Arbeit, in der sie zu Deutschlands Kolonialgeschichte geforscht hat und unter anderem zeigt, dass auch weißen Frauen in den Kolonien bei der Ausbeutung und Unterdrückung eine wichtige Rolle zukam. In seiner Mischung aus Porträts, Diskussionen, Gedichten und wissenschaftlicher Analyse ist das Buch immer noch einzigartig.
Moderiert wird der Online-Leseclub von Laura Freisberg und Susanne Spahn, die beide in der dritten Folge „Black lives matter“ von “Stadt, Land, Krise”, dem feministischen Podcast von Frauenstudien München e.V., zusammen mit Barbara Streidl über Feminismus und Rassismus, über Empowerment und Farbenblindheit sprechen.
Kann Feminismus farbenblind sein?
Wer profitiert von Rassismus?
Ist Wut ein guter Motor?
Hier geht’s direkt zur dritten Episode von „Stadt, Land, Krise“:
„Black Lives Matter“
Verlosung von 10 Exemplaren „Farbe bekennen“
Außerdem verlosen wir insgesamt 10 Exemplare von “Farbe bekennen” unter allen Teilnehmer*innen. Wenn ihr das Buch gewinnen wollt, dann schreibt in eurer Anmeldemail bis zum 15. Oktober 2020 was euch besonders an dem Thema interessiert und warum gerade du das Buch bekommen solltest. Eure postalische Anschrift sollte auch dabei sein und mit etwas Glück habt ihr euer Exemplar schon am übernächsten Tag im Briefkasten. Bedingung ist, dass ihr wirklich beim Online-Leseclub dabei sein werdet und dass ihr eure Leseeindrücke mit uns teilt – entweder beim Leseclub selbst oder gerne auch schriftlich vorab.
Natürlich könnt ihr euch auch nach dem 15. Oktober für den Leseclub anmelden, allerdings ist die Verlosung dann abgeschlossen. Es soll ja schließlich auch noch Zeit sein, das Buch zu lesen.
Gut zu wissen
Der Eintritt für den Online-Leseclub ist frei.
Anmeldung erfolgt wie immer über info@frauenstudien-muenchen.de.
Hallo Liebes Team,
ich hab von eurem Buchclub gehört und die Titel der Vergangenheit klingen spannend.
Kann ich wissen, was das nächste Buch ist, das besprochen wird? Ich würde gern mal teilnehmen.
Danke für die Info und eure Arbeit.
Liebe Grüße,
Gloria Goebel
Liebe Gloria Goebel,
vielen Dank erst einmal für dein Interesse an unserer Arbeit und dem Leseclub. Aktuell gibt es noch kein konkretes Datum für den nächsten Leseclub. Sobald dieser fest steht, findest du die Info auf unserer Website und im Newsletter. Ansonsten schau doch gerne mal bei unserem Werkstattgespräch morgen Abend vorbei. Das ist so ähnlich wie der Leseclub – nur in groß 🙂
Liebe Grüße
Anja & das Team von Frauenstudien München e.V.