Leseclub: „Audre Lorde – Sister Outsider“

Audre Lorde war eine afroamerikanische Schriftstellerin, Aktivistin und Dichterin, in den 80er Jahren erschienen erste Texte von ihr auf Deutsch – doch es vergingen fast vierzig Jahre, bis ihre Essay-Sammlung “Sister Outsider” ins Deutsche übersetzt und verlegt wurde. Dabei war Audre Lorde, die 1992 starb, auch für die Geschichte des Feminismus in Deutschland eine zentrale Figur. Sie steht für einen intersektionalen Feminismus – noch bevor der Begriff von Kimberly Crenshaw geprägt wurde. Bei ihrer Gastdozentur in Berlin ermutigte sie ihre afrodeutschen Hörer*innen, sich mit der eigenen Geschichte zu befassen – es entsteht das Buch “Farbe bekennen – Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte”.

Audre Lordes Buch „Sister Outsider“

Ihr Buch “Sister Outsider”, um das es im Leseclub vor allem gehen soll, versammelt die Vorträge und Essays, die Audre Lorde Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre geschrieben hat. Lordes Bericht über eine Reise durch die Sowjetunion ist ein historisches Dokument, doch ihre Texte zu Rassismus und Sexismus sind ausgesprochen aktuell. Denn sie war nicht nur eine versierte Analytikerin der Missstände, sondern auch in der Lage, einen Weg aus dem Geflecht von Diskriminierung und Ausbeutung zu zeigen. So erklärt sie in ihrem Text “Vom Nutzen der Wut: Wie Frauen auf Rassismus reagieren” aus dem Jahr 1981:

„Jede Frau hat ein reiches Arsenal an Wut, damit kann sie gegen eben jene individuelle und strukturelle Unterdrückung angehen, die die Wut hervorgerufen hat. Zielgerichtete Wut setzt Kraft und Energie frei, die dem Fortschritt und der Veränderung dienen.“

Audre Lorde: “Lyrik ist kein Luxus”

Aber Audre Lorde war auch Dichterin und in ihrem Essay “Lyrik ist kein Luxus” schreibt sie über die gesellschaftliche Sprengkraft von Gedichten, in “Vom Nutzen der Erotik” spricht sie über die Verbindung von Politischem und Spirituellem.

Daten zum zu diskutierenden Buch

• Autorin: Audre Lorde
• Titel: Sister Outsider
• Verlag: Hanser Verlag
• Seitenanzahl: 256 Seiten
• Kosten: 20,00 Euro
• Das Buch bekommt ihr auch bei Marianna Geier im „Buch & Bohne“, die auch viele andere feministische Bücher im Regal hat, wie zum Beispiel “Das Patriachat der Dinge” von Rebekka Endler.

 Gut zu wissen

• Für die Diskussion beim Leseclub wäre es toll, wenn die Teilnehmenden das Buch auch gelesen hätten – oder zumindest die ersten drei Essays; es ist aber keine Bedingung fürs Dabei-Sein.
• Die Veranstaltung findet in der Buchhandlung „Buch & Bohne“ (Kapuzinerplatz 4, 80337 München) statt.
• Bitte meldet euch vorab über info@frauenstudien-muenchen.de für den Leseclub an.
• Moderation: Laura Freisberg